Das Leben mit einem Baby in Indonesien

Im Leben einer Frau kommt die Zeit in der man an Familie denkt und hat man den Mann fürs Leben gefunden, kommt der Wunsch hoch ein Kind zu bekommen. So ist es auch hier in Indonesien. Überall sind Spielzeuggeschäfte und Babysachen, um die Hormone einer Frau auf das Mutterdasein zu leiten.

Nach mehreren Anläufen gelingt es einem schwanger zu werden. Jeder scheint sich für einen zu freuen und die Hormone fahren Achterbahn. In dem letzten Monat ist man froh wenn das Kleine endlich auf der Welt ist, denn die Hitze scheint noch unerträglicher zu werden und der andauernde Hahndrang bring einen in Verzweiflung.

Dann ist es soweit es ist da und nun?

Bringt man in einem indonesischen Krankenhaus sein Kind zur Welt bekommt man eine "Bedienungsanleitung". Auf dieser erfährt man wie man sich in Notsituationen verhalten soll und was man beachten soll.
Der Tag, einer frischgebackenen Mama, fängt um ca. 5.30 Uhr an. In einem Haushalt ohne Kindermädchen oder Haushälterin, ist dies der Start zum sauber machen. Ist das Kleine wach sollte man von 9 Uhr spazieren gegangen sein. Diese Zeitangabe findet man auf der "Bedienungsanleitung" und der Grund dafür ist sehr einleuchtend. Ab 9 Uhr steht die Sonne sehr hoch und die Strahlen sind sehr gefährlich für Babyhaut und -augen, außerdem ist es dann auch noch sehr heiß und Babys vertragen die Hitze nicht so.
So sieht man bis 9 Uhr Kleinkinder mit ihren Kindermädchen und/oder Müttern Herrumrennen, die versuchen Essen in die kleinen hinein zu stopfen. Ab 9 Uhr verschwinden alle in ihre Häuser und eine Stille legt sich auf die Straßen.
Ich habe es mir angewöhnt mein Kind nach dem Spazieren zu füttern und dannach zu baden, denn so kann man das kleine Ferkelchen gleich säubern und die Kleidung wechseln. Also wird ca. um 10 Uhr gebadet. Das Wasser für das Bad wir in einem Topf erhitzt, denn in den meisten Häusern gibt es keinen Boiler. Für was den auch, bei der Hitze da draußen. Das erhitze Wasser rein in die Wanne und mit dem kalten, aus dem Wasserhahn, vermischen. Baby rein, waschen, abtrocknen, anziehen und hoffen das es bald einschläft.
Der Tag mit einem Baby kann manchmal einem den letzten Nerv rauben. Es ist sehr heiß und was mach das Baby?- Es quengelt. Die Mütter, die Stillen trifft die Hitze noch stärker. Beim Stillen schwitzt das Baby und die Mutter, die Folge, das Baby kriegt Schweisspikel am Kinn. Das ist nicht das Einzige.
Die indonesischen Großmütter leben mit der ständigen Angst, dass ihre Enkel frieren könnten. Babys bekommen in nicht klimatisierten Häusern (draußen sind es ca. 34 Grad) Fäustlinge und Socken angezogen und dazu werden sie noch in dünnen Decken verpackt. Zieht man die Fäustlinge manchmal aus sieht man wie verschrumpelt die Hände sind.
Ich habe gelernt die Sachen wegzulassen. Nur in klimatisierten Räumen habe ich meiner Tochter die Beine zugedeckt und sie hat sich weder das Gesicht aufgekratzt noch eine Meningitis geholt. Das Schlafzimmer habe ich auf 18 Grad runter gekühlt, einfach weil bei drei Personen viel Körperwärme aufkommt.